„Tschüß, Turnschuh!“: 
Zukunftsgedanken zum Beruf System-Administrator

Der jüngste Netzausfall in Seoul hat eindrucksvoll bewiesen: Nichts geht mehr ohne Internet und IT – weder die Polizei, noch das Krankenhaus, noch die Fertigung. Und damit geht auch nichts ohne Techniker wie die Admins, die tagtäglich die Digitalisierung aktiv sicherstellen und vorantreiben.
 

Aber wie sieht es eigentlich mit den Jobs innerhalb der Tech-Industrie aus? Was verändert sich hier ganz konkret am Beispiel der System-Administratoren? Wir haben darüber mit unseren Kollegen bei SysEleven gesprochen. Herausgekommen sind fünf essentielle Trends, die zeigen, in welche Richtung sich die Zukunft des System-Administrators entwickeln könnte und was dabei unverändert wichtig bleiben wird.

„Automatisierung“ – der Lieblingskollege

Auch Techies sollten sich nicht gegen die Digitalisierung stellen, sondern ihre Vorteile nutzen, indem sie die Technik für sich arbeiten lassen. Denn die Systeme werden immer komplexer und größer – genauso wie der Mangel an Spezialisten, die sie pflegen und gestalten können –, so dass manuelle Lösungen per Default ausgeschlossen sind.

So wird die Automatisierung schlussendlich zur notwendigen Realität des Admins. Und das ist ein Grund zur Freude: Klassischer Toil wird nachhaltig wegautomatisiert. „Selbst die Vision der immutable machine braucht jede Menge Skills und großen Einfallsreichtum. Dieses Nachdenken kann man nicht automatisieren. Und wenn die Maschine Dir dafür mehr Zeit schenkt, ist das doch toll.“, meint Jens Plogsties, Head of Infrastructure bei SysEleven, und fasst zusammen: „Die Automatisierung ersetzt keinen einzigen Admin. Es sei denn, sie oder er verschließt sich vor ihr.“

 

Dass fehlertolerante Applikationen ganz nebenbei die ungeliebte Nachtschicht minimieren, nehmen die Kolleg*innen bei SysEleven übrigens mit einem diabolischen Mister-Burns-Lächeln zur Kenntnis.

Getriebener oder Vorantreiber?

Das Interesse für neue Technik sollte jeder Admin im Blut haben. Sonst könnte das Gefühl aufkommen, Getriebener der neuen, komplexen Systeme und Anwendungen zu sein.

Dass solche weiterhin in rasanter Geschwindigkeit kommen, bleibt dabei Fakt. So zum Beispiel die Cloud: Ihr Erfolg ist schlicht dadurch begründet, dass wir physische Hardware einfach nicht mehr so schnell kaufen können, wie sie benötigt wird. Oder Kubernetes: Denn Kubernetes ermöglicht Entwicklern, ihre Container in einer einheitlichen Struktur anzuliefern. Wenn die Container dann „nur noch“ laufen sollen, übernimmt die Maschine und entlastet so die Admins.

 

Damit ist klar, dass der System-Administrator in Zukunft immer mehr hochanspruchsvolle Plattformen und Software-Lösungen verstehen und beherrschen muss. „Infrastructure as Code“ ist das Schlagwort der Zukunft. Der Code installiert – ohne dass wir noch auf den Server gehen. „Das fordert vom System-Administrator zunehmend auch Developer-Skills“ sagt David Jarosch, Team Lead bei SysEleven, und führt uns damit zum nächsten Punkt.

Nachhaltig ist vorrangig

Bei allem Wandel bleibt der Anspruch eines jeden Administrators nach wie vor unangetastet: „Komplexität nutzbar machen und Probleme nachhaltig lösen, das geht heute über Code.“ so David Jarosch. „Keiner von uns will zum x-ten Mal Webserver von Hand konfigurieren, sondern seine Zeit lieber in das Schreiben eines entsprechenden Tools und die wichtige Dokumentation investieren. Je einheitlicher und je besser lesbar der Code dann ist, desto idempotent und damit steigt auch der Mehrwert, den man als Admin geschaffen hat.“

 

Sein Kollege Nico Maschke, Head of Managed Hosting bei SysEleven, ergänzt: „Der Code ist auch deshalb die nachhaltige Lösung, weil er ein Manifest individuellen Wissens ist. Und das bleibt, selbst wenn der oder die Mitarbeiter*in geht. Größer gedacht sind wir hier beim Prinzip von Open-Source-Lösungen, die wir bei SysEleven nicht nur nutzen, sondern kontinuierlich als Contributor verbessern. So zum Beispiel in der Vox Pupuli Puppet Community.“

Die neue gemeinschaftliche Denke

Agilität, Offenheit, Teamplayer … Die oft bemühten Attribute der neuen Wirtschaftswelt sind für die meisten Admins bereits selbstverständliche Praxis. Schließlich schiebt schon längst keiner mehr den Rechner von A nach B, sondern arbeitet kreativ und im Team, um die Technik und sich selbst gleichermaßen weiterzuentwickeln.

 

Egoismus, Ellenbogen oder Blame-someone-else-Haltungen haben da keinen Platz. Schließlich muss ein Admin mehr und mehr ganzheitlich denken und gemeinsam mit den Kollegen nach einer Lösung suchen. „Die wenigsten Admins sitzen im Silicon Valley und trotzdem schreiben wir alle am Code mit, um das Internet gemeinsam besser zu machen. Das ist gelebte Gleichberechtigung, denn je mehr in die gleiche Richtung wollen, um so besser werden alle“, sagt Nico Maschke.

 

Dafür braucht es weiterhin Disziplin, Durchhaltevermögen und tiefes, tiefes Fachwissen. Wer das aber hat und gerne querdenkt, kann als System-Administrator sein Wissen auf alle Applikationen, Hersteller und Herausforderungen anwenden. David Jarosch führt zudem an: „Guck Dir das Setup an und suche nicht das Offensichtliche, um das Problem zu beheben. Bei SysEleven wenden wir dafür spezielle Denk- und Herangehensweisen an, sogenannte ‚Pro-Methodologien‘.
Eine dieser ‚Pro-Methodologie‘, die wir gerne einsetzen, ist die ‚Problem Statement Methodologie‘, welche nach folgenden Fragen arbeitet: Was lässt Dich glauben, es gibt ein Performance Problem? Hat das System jemals richtig performt? Gab es irgendwelche Änderungen am System in letzter Zeit? Wie lässt sich das Performance-Problem nachstellen oder messen? Beeinflusst das Performance-Problem nur Dich oder auch andere? Diese simplen Fragen führen Dich einfach schneller an die eigentliche Ursache.“

Das Wichtigste zum Schluss

„Uns alle bei SysEleven eint die Leidenschaft für Technik und die damit verbundene Neugier.“, sagt Jens Plogsties und ergänzt, dass die meisten Kollegen sich auch in der Freizeit mit Technik-Themen auseinandersetzten. „Damit machen wir unser Hobby zum Beruf. Und wir haben die Chance, das Internet nachhaltig besser zu machen. Mit positiven Auswirkungen für die Wirtschaft, die Gesellschaft und die kommenden Generationen. Mehr geht doch nicht!“, meint Nico Maschke. Eine schönere Liebeserklärung an den Job des System-Administrators wird es auch in Zukunft kaum geben.

 

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